Young Boys - FCB 3:0 (0:0)
Sonntag, 19.03.2023
(Si) YB schlägt den FC Basel im Prestigeduell 3:0. Cedric Itten avanciert mit einem Hattrick in der Schlussviertelstunde zum Matchwinner.
Ein Spitzenkampf war es diesmal nicht, das Duell zwischen den Young Boys und dem FC Basel. 23 Punkte trennen die beiden erfolgreichsten Schweizer Fussballklubs der letzten Jahre in der Tabelle, nachdem die Young Boys am Sonntag mit ihrem 3:0-Sieg einen weiteren Schritt Richtung 16. Meistertitel nahmen.
Trotz der sportlich überschaubaren Brisanz war der Rahmen für das Prestigeduell prächtig, das Wankdorfstadion erstmals ausverkauft, seit die Kapazität auf 31'500 Personen erhöht worden ist. Denn eben, ein Sieg ist moralisch und emotional meist mehr wert als drei Punkte, wenn sich diese beiden Teams gegenüberstehen. Und die Young Boys luden an diesem regnerischen Sonntag zum Jubiläum. Unter der Woche wurde der Verein 125-jährig, und zu Ehren dieses Geburtstags liefen die Berner in einem extra für dieses Spiel designten Trikot auf.
Das fast komplett in schwarz gehaltene T-Shirt sollte für die Mannschaft Raphael Wickys nicht zum Unglücksbringer werden, obwohl sich die Berner gedulden mussten, ehe der zweite Sieg in Serie feststand. Und YB brauchte dabei einen, der beim Gegner einst als zu wenig gut eingestuft worden war: Cedric Itten. Der Basler in Berner Diensten wurde nach einer Stunde eingewechselt, beim Schlusspfiff von Schiedsrichter Lukas Fähndrich hatte er seinen ersten Hattrick im Trikot der Berner erzielt. Erst verwertete er einen Abpraller von FCB-Goalie Marwin Hitz nach einem Schuss Filip Ugrinics (76.), dann verwertete er einen Penalty souverän und machte es somit besser als sein ausgewechselter Sturmkollege Jean-Pierre Nsame, der nach einer guten halben Stunde noch an Hitz gescheitert war. Und schliesslich traf Itten mit Anbruch der Nachspielzeit per Kopf nach einer Flanke Christian Fassnachts.
Während die Berner zum achtzehnten Mal in Folge in der Liga ungeschlagen bleiben, muss der FCB, der unter der Woche in extremis gegen Slovan Bratislava in die Viertelfinals der Conference League einzog, im sechsten Ligaspiel unter Interimstrainer Heiko Vogel die erste Niederlage einstecken.
Telegramm:
Young Boys - Basel 3:0 (0:0)
31'500 Zuschauer. - SR Fähndrich. - Tore: 76. Itten (Ugrinic) 1:0. 80. Itten (Foulpenalty) 2:0. 90. Itten (Fassnacht) 3:0.
Young Boys: Racioppi; Blum, Lustenberger (62. Amenda), Zesiger, Garcia; Fassnacht, Lauper, Rieder (91. Niasse), Imeri (62. Ugrinic); Elia (82. Monteiro), Nsame (62. Itten).
Basel: Hitz; Lang, Pelmard, Calafiori; Ndoye (81. Novoa), Adams, Diouf, Lopez (81. Kade); Males (46. Millar), Zeqiri (14. Fink), Amdouni (64. Augustin).
Bemerkungen: Young Boys ohne Benito, Camara, Rüegg und von Ballmoos (alle verletzt). Basel ohne Burger (gesperrt), Comas und Frei (beide verletzt). 14. Zeqiri verletzt ausgeschieden. 36. Hitz pariert Foulpenalty von Nsame. Verwarnungen: 50. Calafiori. 57. Lustenberger. 78. Garcia. 80. Hitz. 90. Zesiger.
Nice nächster Gegner des FCB
Freitag, 17.03.2023
(Si) Der FCB trifft in den Vierterfinals der Conference League auf den französischen Klub Nice.
Das Hinspiel findet am Donnerstag, 13. April, statt, das Rückspiel eine Woche später. Basel, das sich am Donnerstag im Penaltyschiessen gegen Slovan Bratislava für die Runde der letzten acht qualifiziert hat, tritt zuerst zuhause an.
Mit Nice erwischte der FCB ein schwieriges Los, wenn nicht das schwierigste. Die finanziell potenten, an der Côte d'Azur beheimateten Südfranzosen starteten mit Lucien Favre als Trainer miserabel in die Saison und lagen in der Liga zwischenzeitlich sogar auf einem Abstiegsplatz, drehten unter Interimscoach Didier Digard nach der Rochade im Januar aber auf.
Vogel: "Ein schwerer Brocken"
Inzwischen ist die Mannschaft von Jordan Lotomba in der Liga wieder in Tuchfühlung mit den internationalen Plätzen. Die letzte Niederlage datiert vom 7. Januar, als man sich im Cup gegen das drittklassige Le Puy blamiert hat. Seither gab es in der Liga sechs Siege und vier Unentschieden aus zehn Spielen. Gegen Sheriff Tiraspol behauptete sich der Klub in den Achtelfinals der Conference League souverän mit zwei Siegen.
"Das wird wieder ein schwerer Brocken", kommentierte Basels Interimscoach Heiko Vogel. Nice sei ein attraktiver Gegner, gut in Form und das Kader mit starken Spielern gespickt. "Wir gehen nicht als Favorit in dieses Duell, aber wir gehen in jedes Spiel, um es für uns zu entscheiden. Dafür brauchen werden wir zwei perfekte Tage."
Pelmards Heimatklub
Für Andy Pelmard wird es eine Begegnung mit seinem Heimatklub. Auch Dan Ndoye spielte vor seinem Wechsel zum FCB für Nice. Die bekanntesten Spieler bei den Franzosen sind Goalie Kasper Schmeichel, der von Arsenal ausgeliehene Offensivspieler Nicolas Pépé, der routinierte brasilianische Abwehrchef Dante, Lilian Thurams Sohn Képhren Thuram sowie Aaron Ramsey, der im walisischen Nationalteam die Captainbinde von Gareth Bale erbte. Lotomba gehört auf der rechten Aussenbahn zu den Stammkräften.
Die weiteren Viertelfinal-Partien lauten Lech Poznan (POL) - Fiorentina, Gent (BEL) - West Ham United und Anderlecht - Alkmaar. Im allfälligen Halbfinal träfe Basel auf die Fiorentina oder Lech Poznan. Der Final des vor zwei Jahren neu lancierten europäischen Wettbewerbs findet am 7. Juni in Prag statt.
Slovan Bratislava - FCB 1:4 n.P. (2:2)
Donnerstag, 16.03.2023
(Si) Basel vertritt die Schweiz auch in den Viertelfinals der Conference League. Die Basler gleichen bei Slovan Bratislava in der Nachspielzeit zum 2:2 aus und setzen sich im Penaltyschiessen 4:1 durch.
Marwin Hitz parierte im Penaltyschiessen gleich die ersten beiden Versuche von Juraj Kucka und Tigran Barseghjan. Die Basler Schützen Andy Diouf, Zeki Amdouni, Riccardo Calafiori und Darian Males trafen alle. Was so schlecht begonnen hatte, endete für den FC Basel damit mit dem Vorstoss in die Viertelfinals. Dabei rettete Amdouni die Basler im Rückspiel in der Slowakei erst in der 93. Minute überaus glücklich in die Verlängerung.
Gefordert war im vierten Duell mit dem slowakischen Meister im laufenden Wettbewerb nach dem 2:2 im Hinspiel vor einer Woche der erste Sieg. Diesen schafften die Basler in extremis: Nach 17 Minuten lagen sie 0:2 zurück, eine Minute vor Ablauf der Nachspielzeit glich Amdouni unter Mithilfe des Slovan-Keepers Adrian Chovan zum 2:2 aus.
Sinnbildlich für die Achterbahnfahrt
Es war ein Auftritt, der die Basler Achterbahnfahrt in dieser Saison in einem 120-minütigen Anschauungsbeispiel veranschaulichte. 45 Minuten lang machte der FCB vor gut 21'000 Zuschauern in Bratislava eine schlechte Falle, spätestens nach 50 Minuten hätte er auch höher als mit zwei Toren zurückliegen können. Nach Calafioris unverhofftem Anschlusstreffer in der 52. Minute nach einem Konter war plötzlich alles anders. So anders, dass Amdounis Aufsetzer aus 23 Metern, der in der Nachspielzeit an den Armen von Adrian Chovan vorbeihüpfte, zwar ein glücklicher, aber durchaus verdienter Ausgleich war.
Amdouni, Zeqiri und auch Jean-Kévin Augustin, der zum ersten Mal seit Oktober in der Startelf stand, hatten zuvor schon Möglichkeiten zum 2:2 besessen, Zeqiri sogar eine sehr gute, hätte er den Ball nach dem Steilpass von Sergio Lopez sauber getroffen. Das Geschehen stand jedoch im Kontrast zur missratenen ersten Halbzeit.
Dreimal brannte es im Strafraum von Marwin Hitz allein in der Anfangsphase. Das erste Mal klärte Hitz in der sechsten Minute gegen Malik Abubakari mirakulös. Beim zweiten und dritten Mal war der Goalie machtlos. Abubakari, der schon im Hinspiel getroffen hatte, war bei einem verlängerten Corner im Torraum zur Stelle. Juraj Kucka, seinerseits schon Torschütze beim 3:3 im zweiten Duell in der Gruppenphase, vollendete einen Konter.
Bereit zum Risiko
Während Bratislava aus einer gesicherten Defensive heraus agierte, scheute der FCB das Risiko von Beginn weg nicht. Trainer Heiko Vogel, der seine Mannschaft gegenüber dem Hinspiel auf vier Positionen umstellte und Lang, Kade, Xhaka sowie Augustin für Adams, Males, Burger und Lopez in die Startelf berief, forderte "eine Leistung wie in den ersten 20 Minuten des Hinspiels, aber über eine viel, viel längere Zeit".
Die gute Leistung dauerte zwar nicht viel, viel länger, aber lange genug, um das Ruder herumzureissen und weiter auf drei Hochzeiten zu tanzen. Die Auslosung der Viertelfinals erfolgt am Freitag ab 14.00 Uhr. Die Hinspiele finden am 13. April statt, die Rückspiele eine Woche später.
Telegramm:
Slovan Bratislava - Basel 2:2 (2:2, 2:0) n.V.; 1:4 im Penaltyschiessen
21'675 Zuschauer. - SR Kehlet (DEN). - Tore: 10. Abubakari (Kucka) 1:0. 17. Kucka 2:0. 53. Calafiori (Lang) 2:1. 93. Amdouni (Diouf) 2:2. - Penaltyschiessen: Diouf 0:1, Kucka (Hitz hält); Amdouni 0:2, Barseghjan (Hitz hält); Calafiori 0:3, Lovat 1:3; Males 1:4.
Slovan Bratislava: Chovan (121. Trnovsky); Medwedew, Kaschia, De Marco, Lovat; Kankawa; Cavric (97. Barseghjan), Kucka, Tschakwetadse (73. Lichy), Weiss (92. Maudo); Abubakari (92. Zuberu).
Basel: Hitz; Lang, Pelmard, Calafiori, Kade (66. Lopez); Ndoye (101. Burger), Diouf, Xhaka (82. Fink), Amdouni; Zeqiri, Augustin (66. Males).
Bemerkungen: Slovan Bratislava ohne Sulla. Basel ohne Comas, Frei und Novoa (alle verletzt). Verwarnungen: 46. De Marco. 85. Zeqiri. 86. Lovat. 105. Calafiori.
Fabian Frei fällt länger aus
Montag, 13.03.2023
(bz) Fabian Frei fällt aufgrund einer Bandscheibenproblematik auf unbestimmte Zeit aus.
Diese hatte sich Frei im Spiel in Luzern zugezogen, wo er in der 54. Minute das Feld verlassen musste. Seither verpasste Frei die Spiele gegen Bratislava und St. Gallen. Und mindestens zwei weitere Spiele (Bratislava und YB) werden hinzukommen, ehe es eine zweiwöchige Länderspielpause gibt.
U21: Zaric muss gehen
Montag, 13.03.2023
(bz) Der FCB trennt sich vom U21-Trainer Ognjen Zaric per sofort.
Daniel Stucki, der neue Leiter der Nachwuchsabteilung, begründet per Communiqué: «Es gibt im Fussball Situationen, bei denen Klub und Trainer unterschiedliche Ideen und Vorstellungen über die sportliche Ausrichtung haben.» Interimistisch übernimmt der Leiter Ausbildung des FCB-Nachwuchses, Gian Luca Privitelli, das Promotion-League-Team, das aktuell auf dem achten Rang liegt.